ZHdK Opium-Bildgeschichte
Im Modul «Experimentelle Gestaltung/Bild und Bildentwicklung» an der Zürcher Hochschule der Künste war ein Zufallswort die Basis für eine illustrierte Geschichte. Die Recherche ist ein wichtiger Bestandteil des Illustrationsprozesses. Das inhaltliche Verständnis ist notwendig, um treffende Bilder zu gestalten.
Die Titelseite der «Geschichte des Opiums»
Zur Themenwahl musste ich einen Duden aufschlagen und mit geschlossenen Augen auf ein Wort tippen. Mein Finger zeigte auf die «Opiumpfeife». Ich begann, mich in die jahrtausendealte Geschichte des Opiums einzulesen. Rauschmittel, Medikament oder Waffe – ganz unterschiedliche Rollen hat der Mohnsaft im Laufe der Zeit eingenommen. Ich wählte sieben Geschichten und portraitierte den jeweiligen Protagonisten.
Die Gesichter sind um 90 Grad gedreht, da Opium wegen der ermüdenden Wirkung im Liegen geraucht wird.
Es entstand ein kleines Heft, in dem jedes Porträt eine Doppelseite einnimmt, begleitet von einem kurzen Text. Die Gesichter sind um 90 Grad gedreht, da Opium wegen der ermüdenden Wirkung im Liegen geraucht wird. Der Stil symbolisiert einen rauschhaften Zustand, wobei die Gesichter gut erkennbar bleiben. Durch diese auffällige Technik entsteht ein einheitliches Gesamtbild, auch wenn die einzelnen Geschichten bis zu 2000 Jahre auseinanderliegen.
Vor 8000 Jahren begann man den Schlafmohn, dessen getrockneter Milchsaft Opium ergibt, anzubauen. Von Mesopotamien aus fand die «Pflanze der Freude» den Weg zu den alten Ägyptern.
Das Frankenreich hatte seine grösste Ausdehnung Karl dem Grossen zu verdanken. Er versetzte seine Armee mit dem schmerzlindernden Stoff in einen enorm tapferen und dadurch fast unverwundbaren Zustand.
Paracelsus, einer der wichtigsten Ärzte des Mittelalters, nutzte die beruhigende und schmerzlindernde Wirkung. Er entwickelte eine Lösung von Opium, die er Laudanum taufte.
Die Briten machten enormen Gewinn durch Opiumhandel mit China. Geschätzte 40 Millionen Chinesen dröhnten sich damals in Opiumhöhlen zu, worauf die Regierung dem Konsum einen Riegel schieben wollte. Die profitorientierten Briten, die zu jener Zeit schätzungsweise ein Sechstel ihres Staatseinkommens aus dem Drogenhandel gewannen, wehrten sich dagegen. Daraus resultierten zwei Opiumkriege über insgesamt 7 Jahre, bei welchen Millionen Menschen getötet wurden.
Auch Christoph Kolumbus soll Opium-abhängig gewesen sein. Es scheint plausibel, dass er den Seeweg nach Indien im Bewusstsein suchte, die Kultivierung von Schlafmohn vorzufinden.
1896 wollte Felix Hoffmann eine «nicht süchtig machende» Alternative aus dem gerne verwendeten Morphium entwickeln. Das Ergebnis liess der deutsche Chemiekonzern Bayer unter dem Markennamen Heroin schützen.
Der Dichter Jean Cocteau beschrieb den Konsum von Opium folgendermassen: „Der Alkohol bewirkt Anfälle von Wahnsinn. Das Opium ruft Anfälle von Weisheit hervor.“ Der mit ihm befreundete Pablo Picasso schilderte – wohl unter dem Einfluss der Droge – „Nichts riecht so wenig dumm wie Opium. Vielleicht noch etwa der Zirkus und ein Hafen.“
Studienprojekt ZHdK
Dozent: Alex Hanimann
Technik
Farbstift
Anwendung
Broschüre
Jahr
2015
ZHdK Opium-Bildgeschichte
Die Titelseite der «Geschichte des Opiums»
Die Gesichter sind um 90 Grad gedreht, da Opium wegen der ermüdenden Wirkung im Liegen geraucht wird.
Zur Themenwahl musste ich einen Duden aufschlagen und mit geschlossenen Augen auf ein Wort tippen. Mein Finger zeigte auf die «Opiumpfeife». Ich begann, mich in die jahrtausendealte Geschichte des Opiums einzulesen. Rauschmittel, Medikament oder Waffe – ganz unterschiedliche Rollen hat der Mohnsaft im Laufe der Zeit eingenommen. Ich wählte sieben Geschichten und portraitierte den jeweiligen Protagonisten.
Vor 8000 Jahren begann man den Schlafmohn, dessen getrockneter Milchsaft Opium ergibt, anzubauen. Von Mesopotamien aus fand die «Pflanze der Freude» den Weg zu den alten Ägyptern.
Paracelsus, einer der wichtigsten Ärzte des Mittelalters, nutzte die beruhigende und schmerzlindernde Wirkung. Er entwickelte eine Lösung von Opium, die er Laudanum taufte.
Es entstand ein kleines Heft, in dem jedes Porträt eine Doppelseite einnimmt, begleitet von einem kurzen Text. Die Gesichter sind um 90 Grad gedreht, da Opium wegen der ermüdenden Wirkung im Liegen geraucht wird. Der Stil symbolisiert einen rauschhaften Zustand, wobei die Gesichter gut erkennbar bleiben. Durch diese auffällige Technik entsteht ein einheitliches Gesamtbild, auch wenn die einzelnen Geschichten bis zu 2000 Jahre auseinanderliegen.
Das Frankenreich hatte seine grösste Ausdehnung Karl dem Grossen zu verdanken. Er versetzte seine Armee mit dem schmerzlindernden Stoff in einen enorm tapferen und dadurch fast unverwundbaren Zustand.
Die Briten machten enormen Gewinn durch Opiumhandel mit China. Geschätzte 40 Millionen Chinesen dröhnten sich damals in Opiumhöhlen zu, worauf die Regierung dem Konsum einen Riegel schieben wollte. Die profitorientierten Briten, die zu jener Zeit schätzungsweise ein Sechstel ihres Staatseinkommens aus dem Drogenhandel gewannen, wehrten sich dagegen. Daraus resultierten zwei Opiumkriege über insgesamt 7 Jahre, bei welchen Millionen Menschen getötet wurden.
Auch Christoph Kolumbus soll Opium-abhängig gewesen sein. Es scheint plausibel, dass er den Seeweg nach Indien im Bewusstsein suchte, die Kultivierung von Schlafmohn vorzufinden.
Der Dichter Jean Cocteau beschrieb den Konsum von Opium folgendermassen: „Der Alkohol bewirkt Anfälle von Wahnsinn. Das Opium ruft Anfälle von Weisheit hervor.“ Der mit ihm befreundete Pablo Picasso schilderte – wohl unter dem Einfluss der Droge – „Nichts riecht so wenig dumm wie Opium. Vielleicht noch etwa der Zirkus und ein Hafen.“
1896 wollte Felix Hoffmann eine «nicht süchtig machende» Alternative aus dem gerne verwendeten Morphium entwickeln. Das Ergebnis liess der deutsche Chemiekonzern Bayer unter dem Markennamen Heroin schützen.
Studienprojekt ZHdK
Dozent: Alex Hanimann
Technik
Farbstift
Anwendung
Broschüre
Jahr
2015
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Tobias Leuenberger Illustration
Hardstrasse 69, 8004 Zürich
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Tobias Leuenberger Illustration
Hardstrasse 69, 8004 Zürich